Nr. 5179740
15.05.2024

Zeit für Europa – Zeit für Wachstum: Mitgliederversammlung von IHK NRW beschließt Resolution zur EU-Wahl

In Zeiten des Krieges und des wirtschaftlichen Umbruchs wird die Europawahl zur Richtungswahl auch für die NRW-Wirtschaft. In der kommenden Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wird es darauf ankommen, den Frieden zu sichern und die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften in Nordrhein-Westfalen zu legen.
Die Hauptgeschäftsführer/innen und Präsident/innen der Industrie- und Handelskammern in NRW haben daher in der vergangenen Woche, in der Mitgliederversammlung von IHK NRW, eine gemeinsame Resolution anlässlich der Europawahl verabschiedet.
Wie wichtig eine handlungsfähige EU für die NRW-Wirtschaft ist, betont auch IHK NRW Präsident Ralf Stoffels: „Der europäische Binnenmarkt bildet mit 447 Millionen Menschen und 23 Millionen Unternehmen einen, wenn nicht den größten Wirtschaftsraum der Welt. Eine Loslösung Deutschlands aus Europa ist daher undenkbar. Europa funktioniert nur mit einer global wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Um Wohlstand und Wachstum in den Mitgliedstaaten zu ermöglichen, muss die EU in der kommenden Legislaturperiode die Erfordernisse der NRW-Wirtschaft besonders berücksichtigen. Hierfür braucht die NRW-Wirtschaft eine neue Wettbewerbs- und Investitionsoffensive, keine neuen Investitionshürden.“
Die gemeinsam verabschiedete Erklärung beinhaltet im Kern vier Zielsetzungen:
  • Wachstum für Europa sichern
  • Handlungsfähigkeit für Europa erlangen
  • Fachkräfte für Europa gewinnen
  • Unternehmertum für Europa anstoßen

Die Resolution von IHK NRW zur Europawahl 2024 finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 217 KB)
Weitere Informationen der NRW-Wirtschaft zur Europawahl 2024 finden Sie hier
Zum gemeinsamen Positionspapier von IHK NRW, unternehmer nrw und WHKT
15.05.2024

EU-Resolution der Mitgliederversammlung von IHK NRW

13.05.2024

EU-Binnenmarkt wichtigster Markt – Bürokratie bremst Auslandsgeschäft aus - IHK-Außenwirtschaftsreport NRW 2024

Im vergangenen Jahr führten Unternehmen aus NRW besonders intensiv Handel mit Län-dern der EU, China und den USA. Im weltweiten Geschäft leiden die Firmen jedoch weiter-hin unter Protektionismus und Überregulierungen, was zu einer gedämpften Geschäftsperspektive auf fast allen Märkten führt. Das geht aus dem aktuellen IHK-Außenwirtschaftsreport der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern her-vor. Die IHKs erweisen sich besonders in diesen schwierigen Zeiten als starke Partner, die den Unternehmen beratend zur Seite stehen und sich für den Abbau der Handelshürden einsetzen.
Die Zahlen des Landesstatistikamtes IT.NRW spiegeln die durchwachsene Lage der Unternehmen mit Auslandsgeschäft wider. So sind die Importe um 8,3 Prozent und die Exporte um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
IHK NRW Präsident Stoffels sieht weiterhin zu viele Belastungen für Unternehmen
Die Handelshemmnisse bewegen sich der aktuellen IHK-Umfrage Going International zufolge auf einem Hochniveau. Dies sowie die schwelenden geopolitischen Konflikte, die steigende Kostenbelastung und zahlreiche weitere Faktoren wirken sich negativ auf die Handelsströme und die Geschäftsperspektive der Unternehmen aus.
„Unternehmen haben große Probleme bei der Abwicklung des Auslandsgeschäfts. Dabei geht es nicht nur um immer komplexer werdende Anforderungen bei der Einfuhr von Rohstoffen und Materialien, sondern auch um protektionistische Maßnahmen anderer Länder sowohl beim Import wie beim Export von Waren. Auch Überregulierung und oft nicht nachvollziehbare Entscheidungsregeln, insbesondere in der EU, führen zur unnötigen Belastung der Unternehmen und Verzögerungen im Geschäftsablauf“, mahnt Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW. 
Der Außenwirtschaftsreport zeigt: 8 von 10 Unternehmen fühlen sich durch weitere Regulierungen, über die klassischen Handelshemmnisse hinausgehend, belastet. Davon sehen sich 60 Prozent Unsicherheiten bei der Umsetzung von Maßnahmen ausgesetzt, wie dem CO2-Grenzausgleichsystem CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) oder dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Ebenso viele Unternehmen beklagen Hürden bei der Abwicklung durch komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung oder lange Genehmigungszeiten bei Ausfuhrbehörden. Für NRW ist der funktionierende Außenhandel ein wichtiges Standbein für wirtschaftlichen Wohlstand. 
Die EU ist wichtigste Handelsregion für Unternehmen aus NRW
Der EU-Binnenmarkt trägt wesentlich zum Erfolg der nordrhein-westfälischen Wirtschaft bei. Zwei Drittel des Handels entfallen auf Länder der EU.  Zugleich zeigt der Binnenmarkt Schwächen auf, die sich negativ auf die Standortattraktivität auswirken. Unternehmen sehen sich mit Hürden aufgrund intransparenter Gesetzgebung, lokaler Zertifizierungsanforderungen und verstärkter Sicherheitsanforderungen konfrontiert.
„Der Fokus der EU sollte ganz klar auf dem Abbau der bürokratischen Anforderungen und handelspolitischen Hindernisse liegen, damit der EU-Binnenmarkt zukunftsfähig und attraktiv für Unternehmen bleibt und sich die EU als starker Player auf dem Weltmarkt behaupten kann“, fordert Wulf-Christian Ehrich, Fachpolitischer Sprecher Außenwirtschaft bei IHK NRW.
In diesem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld kommt den Industrie- und Handelskammern in NRW eine besondere Bedeutung zu. Als starke Partner an der Seite der Unternehmen unterstützen sie diese bei ihrer Internationalisierung und bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen und Beratungsangeboten.
Der aktuelle IHK-Außenwirtschaftsreport NRW liefert einen umfassenden Blick auf das Auslandsgeschäft von Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und informiert über internationale Entwicklungen sowie aktuelle außenwirtschaftliche Themen.

Den IHK-Außenwirtschaftsreport NRW können Sie hier herunterladen: www.ihk-nrw.de/auwi-report  
02.05.2024

Ein erfolgreiches Nordrhein-Westfalen in einem starken Europa

Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen schätzt die Vorteile der EU – die politische Stabilität, den Wegfall von Wechselkursrisiken und Handelshemmnissen, einheitliche Normen und Standards und den vereinfachten Zugang im Binnenmarkt. Und auch für die Bürger und unser Land insgesamt bringt die EU viele Vorteile. Dies darf nicht aufs Spiel gesetzt werden! IHK NRW, unternehmer nrw und WHKT werben daher für eine breite Beteiligung an der Europawahl.
Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW: „Der europäische Binnenmarkt bildet mit 447 Millionen Menschen und 23 Millionen Unternehmen einen, wenn nicht den größten Wirtschaftsraum der Welt. Eine Loslösung Deutschlands aus Europa ist daher undenkbar. Europa funktioniert nur mit einer global wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Um Wohlstand und Wachstum in den Mitgliedstaaten zu ermöglichen, muss die EU in der kommenden Legislaturperiode die Erfordernisse der NRW-Wirtschaft besonders berücksichtigen. Hierfür braucht die NRW-Wirtschaft eine neue Wettbewerbs- und Investitionsoffensive, keine neuen Investitionshürden.“
Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw: „Die Europawahl 2024 ist eine der wichtigsten Wahlen seit Bestehen der Europäischen Union. Es geht jetzt darum, ob die 75-jährige Erfolgsgeschichte von Frieden, Freiheit und wirtschaftlicher Prosperität fortgesetzt werden kann. Wer die EU-Integration stoppen will, setzt die Konkurrenzfähigkeit unseres Kontinents und damit Wohlstand und Arbeitsplätze aufs Spiel. In der nächsten Legislatur muss Europa vielmehr seine wirtschaftliche und damit politische Position im globalen Umfeld stärken. Gerade wir in Nordrhein-Westfalen brauchen jetzt angesichts unserer enormen Verflechtung mit unseren europäischen Freunden ein Europa mit einer wirtschaftspolitischen Agenda für Investitionen und Arbeitsplätze.“
Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des WHKT :Für Deutschland, für Nordrhein-Westfalen war und ist die Europäische Union ein Glücksfall, auch wenn wir immer wieder neu die berechtigten Belange von Handwerk und Mittelstandes einfordern müssen.Unsere Devise lautet: Europas Zukunft gemeinsam gestalten. Dafür brauchen wir in der kommenden Legislaturperiode eine wirksame Mittelstandspolitik, die die Potenziale und Belastungsgrenzen unserer Betriebe versteht.“
Das Bekenntnis zur Europäischen Union verknüpfen IHK NRW, unternehmer nrw und WHKT mit der Erwartung an die europäische Politik, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern besser zu werden. In den kommenden fünf Jahren muss die Union daran arbeiten, wirtschaftlich nachhaltige Perspektiven und Mehrwerte für die Menschen zu schaffen. Die EU muss ihr Handeln an die neue Weltlage anpassen und als starker Akteur auftreten, um die Interessen der Unternehmen und Europas insgesamt im internationalen Wettbewerb zu wahren. Für die kommende Legislatur sieht die NRW-Wirtschaft folgende Leitlinien als maßgebend an:
NRW-Leitlinien für ein starkes Europa:
  • Wachstum für EU sichern! Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in der Transformation sichern
  • Einfach machen! Spürbar bessere Rechtssetzung für Handwerk und Mittelstand
  • Resilienz steigern! Nachhaltige und wettbewerbsfähige Energie-, Klima und Umweltpolitik fördern
  • Zusammenarbeiten! Vertiefung des Binnenmarkts als zentrales Zukunftsprojekt
  • Zukunft ermöglichen! Investieren bleibt Grundlage für den Wandel
  • Aus Europa in die Welt! Globale Handlungsfähigkeit der EU stärken

Die NRW-Wirtschaft erwartet, dass die Anforderungen der betrieblichen Praxis in der Ausgestaltung der EU-Politik stärker Berücksichtigung finden. Dabei kommt es auch auf Bundes- wie die Landespolitik an: Sie müssen sich in diesem Sinne in die Entscheidungsfindung in Europa einbringen. Und sie müssen bei der Umsetzung europäischer Vorgaben ebenfalls praxisgerecht agieren.
Das gemeinsame Positionspapier von IHK NRW, unternehmer nrw und WHKT finden Sie HIER (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1820 KB)

[1] IHK NRW nimmt die Themen wahr, die mit den gesetzlichen Vorgaben des IHK-Gesetzes im Einklang stehen.
IHK NRW

Gemeinsames Positionspapier zur Europawahl